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Youtube: Trainierte Affen und eine Spezialeinheit bekämpfen Fehler

In miscellaneous on 20/09/2011 at 10:23

Kleine Randnotiz: Auf der Suche nach einem Videoclip ist mir gerade zum ersten Mal eine Youtube-Fehlermeldung begegnet, bei der man nicht unmittelbar das Bedürfnis verspürt, die GEMA mit Schmähbriefen zu überziehen. Im Gegenteil… „Leider ist etwas schiefgegangen. Eine Spezialeinheit hat die Mission übernommen, um das Problem zu lösen.“

Neben Twitter mit dem berühmten Fail-Whale („Twitter is over Capacity!“) versucht also auch Youtube (bzw. Google), die enttäuschten Nutzer mit einer Portion Humor über einen internen Server-Fehler hinweg zu trösten. Die amerikanischen Kollegen haben sich nach Feierabend sogar eine noch stärkere Version der Fehlermeldung ausgedacht: „Sorry, something went wrong. A team of highly trained monkeys has been dispatched to deal with this situation.“

Das lässt die böse Datenkrake aus dem Silicon Valley irgendwie wieder ganz putzig erscheinen… Wer hätte einem Weltkonzern wie Google noch soviel College-Humor zugetraut? Hier die Screenshots der Meldungen (Klick zum Vergrößern):

hartz 4 offenbart den wahren wert der bildung

In meinungen on 29/09/2010 at 16:33

kleiner ausflug in die politik, aus gegebenem anlass. ich oute mich – als kein fan der schwarz-gelben regierung. ob das derzeit ein alleinstellungsmerkmal ist, wage ich jedoch zu bezweifeln… anyway: hier kommt das warum:

anlass zu einer kleinen hartz-4-recherche hat mir jens flosdorff gegeben. das ist der sprecher von ursula von der leyen, unserer ministerin für arbeit und soziales. in den letzten tagen ist bereits viel diskutiert worden über die rechtmäßigkeit und angemessenheit der erhöhung der hartz 4 bezüge um satte 5 euro. angeblich sei die mehrheit der deutschen generell gegen eine erhöhung, opposition und gewerkschaften bezeichnen die erhöhung als almosen.

schon bald waberte das gerücht durch’s internet, man hätte sich schlicht verrechnet im ministerium, was frau von der leyen erwartungsgemäß abstritt und die stringenz der berechnungsgrundlage lobte. um genau diese aussage zu revidieren, wurde jetzt ihr sprecher flosdorff vorgeschickt: „bei der übertragung von werten aus einer excel-tabelle in ein word-dokument [habe es] einen zahlendreher“ gegeben, zitiert ihn der spiegel.

das dilettantische vorgehen unserer internetausdruckenden copy-and-pastenden politiker und deren unfähigkeit, zwei office-dateien zu synchronisieren soll jedoch jetzt nicht das thema sein. der aufwand würde sich vermutlich kaum lohnen – warum etwas schreiben, was sowieso schon jeder weiß?! stattdessen habe ich mir die zusammensetzung der 364 hartz-4-euros mal etwas genauer angesehen, wie sie beispielsweise der mdr veröffentlicht hat.

als student interessierten mich natürlich in erster linie die ausgaben für bildung, die einem hartz-4-empfänger monatlich zugestanden werden – und genau hier liegt der hund begraben: klickstu Den Rest des Beitrags lesen »

stalingrad für die bieber-armee

In meinungen on 26/05/2010 at 10:02

gerade bei twitkrit gelesen: anscheinend kommt es gerade zum „clash of cultures“ zwischen uns erwachsenen, reifen und weitsichtigen menschen und einer horde zahnspangentragender hysteriker, die sich dem erhalt und der verbreitung des werkes von justin bieber verschrieben haben. justin wer? für diejenigen, die bislang auch dachten, bieber wären höhlenbauende tiere mit plattem schwanz und scharfen zähnen: der junge mann (eine googlesuche bringt mehr als 53 millionen treffer) ist gerade 16 geworden und gilt mittlerweile als die moderne inkarnation der geschichte des „vom tellerwäscher zum millionär“. mit tellerwäscher meine ich hierbei einen nobody, der mit dünnem stimmchen gesungene lieder bei youtube postet. der millionär bleibt ein millionär, mit plattenvertrag und allem was dazugehört. das schließt auch fans ein: zumeist weiblich, zumeist (deutlich) minderjährig. um die soll es gehen…

da wir erwachsenen uns hier mit der „generation upload“ anlegen, die diese neue medien weitaus besser beherrschen als wir senilen senioren, müssen wir auch schmerzhafte niederlagen in eben diesen kommunikationsformen hinnehmen. beispiel heute: twitter. mit rund 2,7 millionen followern gehört justin bieber auch hier zu den ganz großen. und diese follower machen ihrem unmut dort ungebremst luft, zum beispiel über eine kritische berichterstattung der gefürchteten enthüllungs-journalisten von pro sieben (hier). da findet sich zum beispiel eine dezent geäußerte (und sehr fundierte) kritik: klickstu Den Rest des Beitrags lesen »

mathe: 1, setzen!

In meinungen, miscellaneous on 04/05/2010 at 21:31

stenographique ist weder ein schulblock, noch ein schulblog. etwaige ausflüge können also getrost abgeheftet und vergessen werden. wenn hier themen aus den vielleicht schlimmsten jahren eines jungen menschen auftauchen, erwartet man also berechtigterweise einen gewissen aha-effekt. den hatte ich gerade beim schriftlichen multiplizieren!

ihr erinnert euch: die letzte ziffer des hinteren faktors wird der reihe nach mit allen zifferen des vorderen faktors multipliziert – das ergebnis ist die erste zeile geschrieben. darunter: same procedure mit der zweiten ziffer des hinteren faktors. das ergebnis schreibt man links eingerückt unter die erste teilprodukts – hat irgendwas mit dem hexadezimalsystem zu tun… und so weiter bis am ende alle teilprodukte untereinanderstehen und aufsummiert werden können. links steht ein beispiel zur verdeutlichung. alles in allem: ein furchtbar schwer zu vermittelndes konstrukt, das schülerhirne zum implodieren bringen kann und den taschenrechner im handy zum apfel der verführung werden lässt. dabei geht es viel einfacher…

alex bellos zeigt uns einen ansatz der so altehrwürdig, wie revolutionär ist. auf basis von vedischer mathematik lässt sich eine aufgabe wie die obige mit wenigen strichen in sekunden lösen – selbst waldorflehrer würden sich spontanen jubelschreien hingeben. zunächst das video, dann ein paar hintergrund-infos… klickstu Den Rest des Beitrags lesen »

the nerds are back in town

In marketing on 06/03/2010 at 11:38

intel ist in diesem jahr wieder mit einer eigenen gaming hall (wie schon 2009) auf der cebit dabei. in der vor action fast berstenden halle 23 haben es sich auch die kollegen von alienware gemütlich gemacht und zusammen mit intel selbst den nerd-fm stand aufgebaut. schon die anreise wurde mit nerdigem understatement inszeniert: gerade noch auf den esl pro series finals, macht sich der schwarz-gelbe steilheck-passat mit caravan auf den roadtrip richtung cebit, dokumentiert mit einem kleinen trailer. doch neben dem kult-youngtimer bietet nerd-fm noch weitere messe-geschosse. diese sind blond und tragen farblich abgestimmte latex-kostüme. eine hommage an uma thurman? oder nur eine spielerei mit den farben der atomschutzbunker, in denen so viele der egoshooter spielen und die wohlige frühpubertäre erinnerungen wecken?

so selbstironisch wie wahr, ist auch der slogan, mit dem das gaming-gespann auf promo-tour geht: nerds r humans 2. allen, die sich eher zufällig in die halle 23 zu den spiele-fans verlaufen haben, dürfte diese fast mitleiderweckende botschaft nur ein müdes lächeln ins gesicht zaubern. für die aus allen himmelsrichtungen angereisten gamer allerdings, ist es ein bekenntnis, das die gruppe enger zusammenschweißt – alle sind sich ihrer exponierten stellung in der offliner-gesellschaft bewusst und stolz darauf, ein teil davon zu sein – so wollen es die standbetreiber. mitten drin, in dieser traumwelt für die kernzielgruppe, rennen die promoter offene türen ein: die richtige marke zur richtigen zeit am richtigen ort mit der richtigen zielgruppe. bravo.

und die aktion rollt: autos, frauen, high-tech und give-aways lassen zuverlässig das herz jedes zockers höher schlagen. klickstu Den Rest des Beitrags lesen »

schulkinder mit globalisierungskritik geimpft

In medien, miscellaneous on 28/02/2010 at 18:53

die krise hat offenbart, was pisa noch übersehen konnte: viele jugendliche haben überhaupt keine vorstellung von wirtschaftlichen zusammenhängen und verstehen weder die entstehung der aktuellen durststrecke, noch die maßnahmen, die dagegen ergriffen werden. erstaunlich: die grundlage für die ahnungslosigkeit wird schon im zarten schulalter gelegt.

im auftrag des liberalen instituts der friedrich-naumann-stiftung hat justus lenz jetzt untersucht, welchen eindruck von „marktwirtschaft und unternehmertum“ schulbücher in deutschland und der schweiz den schülern vermitteln. justus lenz ist doktorand am lehrstuhl für institutionenökonomie der uni erfurt und hat herausgefunden, dass unterschiede in der vermittlung der lehrinhalte sich nicht in erster linie zwischen den ländern manifestieren, sondern vielmehr zwischen den verschiedenen schulfächern erdkunde, wirtschaftskunde, politik, sozialwissenschaften.

los geht’s schon mit der tatsache, dass an vielen schulen und in vielen klassenstufen überhaupt kein unterricht in wirtschaftsnahen fächern angeboten wird. kein „wipo“, kein „wirtschaftlehre“, nichts. dort wo wirtschaftsunterricht angeboten wurde, gab es dafür aus sicht von herrn lenz allerdings nur wenig zu grund zu klage. anders fällt sein urteil aus, wenn es um die fächer erdkunde und sozialunterricht geht. die skurrilsten textstellen hat er dankeswerterweise besonders hervorgehoben. drei beispiele:

  • „für den wirtschaftlichen niedergang der ddr war nicht das politische system, sondern kriegszerstörungen und reparationszahlungen verantwortlich“ (mittelstufe erdkunde in hessen/berlin/niedersachsen)
  • „so leistet sich philips in klagenfurt teure, kreative leute mit dem geld, das in manila durch die niedrigen löhne eingespart wurde“ (erdkunde in schleswig-holstein)
  • „durch die öffnung chinas wurden die bauern gezwungen, eigenverantwortlich zu wirtschaften und auf ihre erträge zu achten“ (geschichte in schleswig-holstein)

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werbung für teenager

In medien on 18/11/2009 at 18:37

wie sieht gute werbung für die zielgruppe zwischen 13 und 19 jahren aus? das hat die bauer-studie „bravo faktor jugend 10“ versucht herauszufinden und kam bei einer stichprobe von 1.000 befragten jungen und mädchen zu teilweise erstaunlichen ergebnissen. die studie ist ab heute verfügbar über die bauermedia-seite oder eine eigene homepage. vorweg schon mal einige einblicke…

dass die betrachtete zielgruppe als besonders online-affin beschrieben werden kann, ist wenig überwältigend. dies bestätigt die studie. sie widerlegt allerdings gleichzeitig auch die behauptung, dass die 13- bis 19-jährigen besonders positiv auf onlinewerbung reagieren. banner, pop-ups, spam etc. – auf diese bekannten übel werbeformen reagieren sie beispielsweise überdurchschnittlich abweisend. auch „offline-spam“ in form von postwurfsendungen und werbebriefe werden verteufelt. klickstu

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