stenographique

Posts Tagged ‘web2.0’

transvestit wird gesicht der otto-fanpage…

In marketing on 29/11/2010 at 20:47

…naja, zugegeben: etwas reißerisch die überschrift. eigentlich müsste es heißen: wie aus dem spaß eines studenten eine zerreißprobe für ein traditionsunternehmen wurde. aber von vorne…

der versandhändler otto suchte jüngst das neue gesicht für die offizielle facebook-fanpage im rahmen eines kleinen model-wettbewerbs. an sich keine revolutionäre idee, zumal es gerade einmal warengutscheine über ein paar hundert euro zu gewinnen gab, doch die aktion entwickelte sehr schnell eine erstaunliche eigendynamik: fast 50.000 kandidaten, über 1.2 mio abgegebene stimmen. darunter wahre schonheiten wie klara aus schweinfurt, letztlich zweitplatzierte. dass klara den cup nicht gewonnen hat, liegt maßgeblich an brigitte. sie ist weder besonders attraktiv, noch außergewöhnlich smart, hat aber riesiges kultpotential:

denn hinter brigitte verbirgt sich ein 22-jähriger bwl-student, der nach ein paar kästen korn mit seinen mitbewohnern auf die (damals wie heute) brilliante idee gekommen ist, den model-contest zu unterwandern und als transvestit an den start zu gehen (hier ein interview). aus der alkoholgeschwängerten idee ist jedoch schnell eine social-media success story geworden. denn brigitte ist alles andere als blauäugig an den wettbewerb herangetreten und hat nahezu einen best-practise-case „web2.0“ aufs parkett gelegt. ganz bwl’er eben…

unternehmen nutzen solche kleinen wettbewerbe auf facebook & co gerne, um mit minimalem aufwand ein großes publikum zu erreichen und neue fans für die markenseite zu gewinnen, crowdsourcing nennt man das. gerade für eher gediegen manövrierende traditionssegler wie otto stellen solche ansätze gern genommene übungseinheiten auf dem unbekannten social-media-terrain dar.

und die gern zitierte web2.0-gemeinde hat bei jedem wettbewerb aufs neue die chance, die muskeln spielen zu lassen und dem unternehmen zu zeigen, wer der herr im hause „social media“ ist. aus sicht der teilnehmer ist die herangehensweise oftmals eine andere: denn wer bekommt bei einem solchen wettbewerb die meisten stimmen? wer am meisten haut zeigt? das originellste outfit? die beste selbstvermarktung? klickstu Den Rest des Beitrags lesen »

7 millionen liker auf facebook – was ist das in dollar?

In marketing on 12/06/2010 at 21:50

7.666.148 – so viele menschen empfinden gegenüber starbucks eine derart starke markenbindung, dass sie sich dazu auf facebook als liker outen. während ich diesen satz geschrieben habe, hat sich deren zahl bereits auf 7.666.164 erhöht. 16 neue „fans“ in nicht einmal 10 sekunden! während das social-media-engagement vor wenigen monaten gerade von vielen marktführenden unternehmen noch als blinder trend-fanatismus bezeichnet wurde, ist das medium heute aus den marketing-plänen nicht mehr wegzudenken. laut facebook hat sich im letzten jahr die zahl der kooperierenden unternehmen glatt verdoppelt. wer noch keine präsenz/fanseite auf facebook betreibt, verkauft entweder reinen industriebedarf oder aber… sich selbst für blöd!

häufigster grund der zögerlichen begeisterung der marketing-abteilungen: die ungenaue impact-messung, also die frage was mir ein facebook-liker konkret bringt? frühere studien vermuteten, dass beispielsweise ein starbucks-fan dem unternehmen rund 3,20$ zusätzlich in die kassen spült – bei mehreren millionen fans durchaus eine größenordnung, bei der man sich ein paar stunden mit den „neuen medien“ auseinandersetzen könnte. eine neue studie kam jetzt auf überraschend andere ergebnisse: die social-media full-service agentur „syncapse“ hat heute zahlen veröffentlicht, bei denen mir kurz die ohren schlackerten. sage und schreibe 235$ soll ein fan jährlich für starbucks-produkte zu zahlen bereit sein, das sind stolze 124$ mehr als ein nicht-liker (der ja noch lange kein disliker sein muss!). klickstu Den Rest des Beitrags lesen »