diese nachricht schockiert mich: gerade lese ich bei persönlich.com, dem schweizer portal der kommunikationswirtschaft, dass die polizei in indonesien eine komplette ausgabe des tempo-magazins aufgekauft hat. in einer wortwörtlichen nacht- und nebelaktion haben zivilfahnder die indonesischen presse-grossisten im morgengrauen belagert und nahezu sämtliche exemplare der 44. ausgabe des polit-magazins aufgekauft, bevor diese an die kioske im land verteilt werden konnten! was war passiert?
das wochenmagazin hatte intensiv recherchiert und eine cover-story zum thema bestechung und veruntreuung innerhalb des polizeiapparats geschrieben, von der die ordnungshüter im vorfeld wind bekommen hatten. unruhe brach aus in trunojoyo, der zentrale der national police in indonesien. unter der hand schoben sich polizisten aufgeregt eine kopie verschiedener banktransaktionen herüber, die die privaten konten von einigen top-cops oder deren angehöriger betrafen. angeblich ist dieses stück papier teil der recherchen des financial transactions reporting & analysis centers (PPATK). ein kommentar der behörde wurde mit verweis auf die laufenden ermittlungen verweigert.
eine der größten zahlungen betraf general-inspector budi gunawan. 54millionen rupien (4885,- eur) flossen auf das konto seines sohnes. unter den großzügigen spendern: ein internationaler vermögensverwalter. sechs weitere beamte haben angeblich ähnliche zahlungen erhalten, insgesamt 21 sind verdächtig. man mag sich darüber wundern, dass zahlungen in höhe von wenigen tausend euro die polizei dazu bringen können, mitten in der nacht in zivil tausende zeitschriften zu kaufen. dieser zustand ändert sich jedoch schnell, wenn man sich das gehaltsgefüge in indonesien ansieht. ein drei-sterne-polizei-general verdient mit 9millionen nämlich nur rund 814,- eur monatlich, muss aber gleichzeitig wirtschaftskriminalität bekämpfen, die ihn wie einen bettler neben dagobert duck stehen lässt. klickstu Den Rest des Beitrags lesen »